Die Pleichach
Hydrogeologie, Hydrologie
Die Pleichach ist insgesamt 34 km lang. 20 km davon (ab dem Zufluss des Grumbaches bei der Kläranlage Unterpleichfeld) ist die Pleichach ein Gewässer II. Ordnung. Vom Ursprung bei Fährbrück bis zur Mündung in den Main unterhalb der Friedensbrücke in Würzburg (Main-km 251,53) überwindet der Bach eine Höhendifferenz von ca. 160 m. Dies entspricht einem mittleren Gefälle von 0,43 %. Die Einzugsgebietsgröße beträgt insgesamt 127,9 km2. Im Einzugsgebiet des Oberlaufs besteht der Untergrund aus Gipskeuper, der von Löß und Lößlehm überdeckt wird. Im Bereich des Mittellaufs tritt unter den Lößlehmüberdeckungen der Obere Muschelkalk hervor. Das Tal ist teilweise tief eingeschnitten. Im Taltiefen hat sich eine Talfüllung angesammelt. Auf Muschelkalk und Unterem Keuper haben sich flache bis mittelgründige, steinige Kalkböden und schwarze und braune Humuskarbonatböden entwickelt, die aus schwerem, tonigen Lehm bestehen und zum Teil feinsandig sind. Im Talgrund finden sich Auenböden aus kalkhaltigen, lehmigen Anlandungen.
Die Hauptzuflüsse der Pleichach sind der Grumbach bei Mühlhausen, der Quellbach unterhalb der Autobahnbrücke BAB 7, der Eselsbach in Würzburg Stadtteil Versbach sowie vor allem die Kürnach in Würzburg.
Das Klima ist durch die topographische Lage des Pleichachtales begünstigt. Die mittlere Jahrestemperatur liegt zwischen 8,3 und 8,6 ° C, im Stadtbereich bis zu 9,4° C. Es werden nur rd. 100 Frosttage registriert.
Das Gebiet gehört zu den trockensten Gebieten in Bayern mit einer Niederschlagsmenge von 550 – 600 mm/a.
Der Bemessungsabfluss für ein 100 jährliches Hochwasser liegt ab dem Zusammenfluss von Grumbach und Pleichach bis oberhalb der Kürnach-Einmündung in der Stadt Würzburg bei 23,0 m3/s. Ab dem Zufluss der Kürnach beträgt das HQ100 31 m3.

Die Pleichach im Siedlungsbereich mit unnatürlichem Verlauf

Die Pleichach im Landkreis Würzburg
Natur und Landschaft, Gewässercharakter
Die Landnutzung im Einzugsgebiet besteht auf den Geländekuppen und an den steileren Hängen aus Wäldern, Streuobstwiesen, Gärten und Wein. Auf den flacheren Hängen sind auf Grund der tiefen Lößlehmüberdeckung und günstigen Bodenzahlen Ackerbau und Grünland. In der Talaue ist stellenweise noch ein schmaler Gehölzsaum vorhanden, teilweise ist er jedoch lückig oder fehlt ganz. In der Talaue sind noch Wiesen zu finden, sehr oft jedoch wird der Boden intensiv als Acker genutzt. Puffer zu landwirtschaftlichen Nutzfläche fehlen fast durchgängig, da häufig bis zur Böschungsoberkante gewirtschaftet wird.
Insbesondere in den Ortslagen von Maidbronn und Rimpar sowie im Stadtbereich Würzburg ist die Pleichach stark eingeengt und auf großen Strecken stark befestigt und naturfern ausgebaut. Streckenweise verläuft sie nicht im Taltiefpunkt. Die Verbauungen sind teilweise schon sehr alt. Die Pleichach diente und dient auch heute noch der Wasserkraftnutzung. Im letzten Abschnitt der Pleichach, bevor sie in den Main mündet, verläuft sie in einem Kastengerinne, das sich erst oberhalb des ehemaligen Güterbahnhofs bei der Grombühlbrücke öffnet. Als langfristiges gemeinsames Ziel von Wasserwirtschaftsverwaltung und Stadt wäre es wünschenswert, die Pleichach auch innerhalb des beengten Stadtbereiches nach Möglichkeit ökologisch aufzuwerten.