Hochwasserschutz Würzburg, aktueller Abschnitt
- Stadtbalkon -

Das Schutzsystem

Untersuchungen in der Planungsphase ergaben, dass die vorhandene alte Stadtbalkonmauer im Bereich zwischen Reibeltgasse und Wirsberg-Gymnasium dem Wasserdruck für den Bemessungshochwasserfall nicht standhalten kann.

Um den errechneten Kräften zu widerstehen, wurde direkt hinter der alten Mauer eine neue L-förmige Winkelstützmauer gebaut. Eingriffe in das empfindliche Stadtbild konnten so weitestgehend vermieden werden. Gegründet ist die neue Mauer auf Pfahlböcken aus Kleinbohrpfählen. Im Hochwasserfall werden die Wasserdruckkräfte über die Winkelstützmauer und die Kleinbohrpfähle in den ca. 4,50 m unter Gelände anstehenden Fels abgetragen.

Um die Hochwasserschutzlinie mit möglichst wenig Leitungen zu durchdringen, wird das Abwasser der angrenzenden Häuser nicht mehr in den mainseitigen Hauptsammler, sondern in einen neuen Kanal, der binnenseitig der Mauer verlegt wurde, abgeleitet.
Ebenfalls binnenseitig der Mauer wurde eine Dränageleitung verlegt, damit das bei Hochwasser ansteigende Grundwasser über das neu errichtete Dränagepumpwerk in den Main abgepumpt werden kann und sich nicht innerhalb des Schutzbereiches anstaut.

Die Bausführung war wegen nicht vorhandener Bestandspläne, den beengten Platzverhältnissen und der nicht bis auf den Fels gegründeten Wohnhäuser kompliziert. Sämtliche Hausmauern mussten aufwendig in Handschachtung unterfangen werden.

Im Bereich des Wirsberg-Gymnasiums bis zum Hirtenturm ist die alte Mauer bewehrt und mit Erde hinterfüllt. Daher ist dieser Teil der Mauer in der Lage die Bemessungskräfte aufzunehmen. Hier wurden nur Sanierungsarbeiten an der alten Mauer erforderlich.

Technische Zeichnung mit Stützelementen und Leitungen Bild vergrössern Querschnitt