Hochwasserschutz der Stadt Wörth am Main

Die Situation

Foto der Stadtmauer mit Fuss- und Radweg Bild vergrössern Ein Teil der denkmalgeschützten Stadtmauer

Die mittelalterliche Stadt Wörth am Main liegt unmittelbar am Ufer des zweitgrößten bayerischen Flusses. Ein nur 20 Meter breiter Uferstreifen trennt die denkmalgeschützte Stadt mit ihrer historischen Stadtmauer vom Wasser. Es ist offensichtlich, dass die Stadt seit jeher immer wieder massiv von Hochwasser betroffen ist. Zahlreiche Hochwassermarken vergangener Jahrhunderte zeugen von dramatischen Ereignissen. Bei einem Hochwasser, das statistisch einmal in hundert Jahren erreicht oder überschritten wird - das sind rund 2.400 Kubikmeter pro Sekunde - erreicht der Main eine Höhe von bis zu vier Metern über Gelände. Trotz der Hochwassergefahren hielten die Menschen an ihrer Stadt fest. Schließlich war der Fluss auch wichtiger Bestandteil im täglichen Leben, beispielsweise als Transportweg, zur Abwasserbeseitigung oder zum Waschen und Färben der Kleidung.

Luftbild der Altstadt von Wörth mit frisch gebauter Hochwasserschutzwand Bild vergrössern Alt - Wörth mit seiner 500 m langen Schutzwand. Davor der europäische Mainwanderweg

Nach dem Katastrophenhochwasser von 1882 fasste die Stadtverwaltung den Beschluss, den Altort am Main aufzugeben und einen neuen, höher gelegenen Bereich zu erschließen. Neu-Wörth entstand. Doch die Menschen gaben den Altort nie auf. Zu sehr waren sie mit dem Schifferstädtchen verwurzelt. Die Beharrlichkeit führte letztlich dazu, dass die mittelalterliche Stadt als eine Perle am bayerischen Untermain erhalten blieb. Der 2001 fertig gestellte Hochwasserschutz trägt nicht nur zum Schutz der Menschen, sondern auch zum Erhalt des historischen Ensembles bei. Er ermöglichte, dass sich wieder neue Generationen ansiedelten und die Stadt zu neuem Leben erweckten.