Der Sollüberlauf

Für ein Hochwasser gibt es keine Obergrenze, für eine Mauer schon.

Der Hochwasserschutz ist auf ein HQ 100, also ein Hochwasser das statistisch gesehen einmal in hundert Jahren auftritt, ausgelegt. Zu dieser Höhe kommen noch Zuschläge wie z.B. der Klimafaktor oder der Wellenschlag und Eisstau.

Trotzdem kann es zu Hochwassern kommen die noch höher sind. Hochwasser passieren weil es regnet. Tagelanger großflächiger Dauerregen kann zu Hochwasser in den großen Flüssen führen. Ein gesättigter oder gefrorener Boden lässt kein Wasser mehr versickern. Eine Schneeschmelze verstärkt den Effekt noch weiter.

Im Bereich der Alten Schule liegt die ca. 50 cm niedrigere Sollüberlaufschwelle. Der Zweck der Überlaufschwelle ist es, den hinter der Mauer liegenden geschützten Bereich im Falle eines Hochwassers, das größer als ein HQ 100 ist, kontrolliert zu fluten. Die Überlaufschwelle ist somit ein wichtiges Element um größere Schäden zu vermeiden. Denn wenn ein stärkeres Hochwasser das mobile System überflutete, würde der für den Fall einer 100-jährlichen Flut bemessene Hochwasserschutz schlagartig versagen. Die enormen Kräfte könnten von den Elementen des Hochwasserschutzes nicht mehr aufgenommen werden. Ausgehend von einer ersten Schadstelle würden die Hochwasserschutzanlagen weitestgehend zerstört werden. Der Main würde mit ganzer Wucht in den geschützten Bereich einströmen und erhebliche Schäden verursachen.

Dank der kontrollierten Flutung des geschützten Bereiches an der Überlaufschwelle wird die Zerstörungskraft des Wassers im Falle eines solchen extremen Hochwassers gezielt abgefangen. Um eine Auskolkung, also ein Aufreißen der Oberfläche hinter der Überlaufschwelle auf der Landseite, zu verhindern, ist das Gelände zusätzlich durch eine massive Steinpackung gesichert.

Bild vergrössernDer Treppenabgang wird bei Hochwasser mit mobilen Elementen verschlossen. Im Anschluss daran befindet sich die Sollüberlaufschwelle.

 

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