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Die Situation
So alt wie die Geschichte der Stadt ist ihr Kampf mit dem Hochwasser. Fließen in den Wintermonaten im Durchschnitt rund 160 Kubikmeter pro Sekunde in dem etwa 150 Meter breiten Flussbett, kann sich der Main binnen weniger Tage in einen zerstörerischen Strom verwandeln. Bei einem 100-jährlichen Hochwasser strömen etwa 2400 Kubikmeter Mainwasser pro Sekunde an der Stadt vorbei. Ohne Hochwasserschutz würden die Main-nahen Flächen bis zu 3,5 Meter hoch unter Wasser stehen.
Die häufigen Hochwasserereignisse mit Jährlichkeiten von etwa 10 bis 20 beeinträchtigten das öffentliche Leben stark. Die Schäden gingen in die Millionen – auch weil sich in den überschwemmungsgefährdeten Bereichen zunehmend hochwertige Nutzungen etablierten.
Die viel befahrene Durchgangsstraße im Mainvorland war bei Hochwasser unpassierbar und die Zufahrt zur Brücke über den Main abgeschnitten.
Versöhnung zwischen Schutz und Stadtbild
Durch fast die gesammte Stadt, vom Schwimmbad bis zum Schwertfeger Tor erstreckt sich das Schutzsystem.
Entscheidend für die Akzeptanz in der Bevölkerung war es, durch intensive Abstimmung und übergreifende, flexible Planung, die technischen Anforderungen eines Hochwasserschutzes mit den Ansprüchen an ein lebendiges attraktives Stadtbild zu vereinigen. Ein "Verstecken" des Mains hinter einer hohen Mauer war inakzeptabel.
Das neue Konzept für die Gestaltung des Freiraums
sieht zwei Ebenen vor. Oben, auf der Stadtseite, eine durchgehende
Terrasse mit Aussicht auf den Main.
Unten einen über Treppen und Rampen verbundenen
Aufenthaltsbereich entlang d es Mains.
Das durchgehende Band aus Wiesenflächen auf
der unteren Ebene lädt zum Sitzen und Liegen
ein. Das unverstellte Ufer bietet direkten Zugang
zum Wasser. Da in diesem Bereich auch künftig
mit Überflutungen gerechnet werden muss,
führt dies zu gewissen Einschränkungen, da alle
Elemente des Uferbereichs dem Hochwasser
standhalten müssen.
Dieses integrative System ist dann möglich, wenn sich der stationäre Schutz auf die Beherrschung des 25-jährlichen Hochwassers beschränkt und das 100-jährliche Hochwasser mit einem mobilen Schutz abgehalten werden kann. Durchfahrten und Durchgänge sowie breite Sichtfenster zum Main werden ebenfalls mit mobilen Elementen geschlossen.