Trinkwasser - Unser Lebensmittel Nr. 1

Grundwasser ist die Quelle für unsere öffentliche Trinkwasserversorgung. Es fließt praktisch unter unseren Füßen – wir stehen darauf. Denn im Untergrund ist das Wasser besser geschützt als in Flüssen und Bächen. Grundwasser kann verhältnismäßig nahe am Verbraucher gewonnen, lange Transportwege können vermieden werden. Die Menschen identifizieren sich mit dem Wasser aus ihrer Heimat, gehen sorgsamer mit dieser lebenswichtigen Ressource um und sind bereit, auch zum Schutz des Wassers beizutragen.

Der Schutz des Grundwassers ist in Unterfranken eine große Herausforderung. Der Untergrund im Amtsbereich besteht überwiegend aus Festgestein wie Muschelkalk oder Buntsandstein. Er kann in seinen Spalten und Klüften verhältnismäßig wenig Wasser speichern und hat eine geringe Reinigungsleistung, um Feinteile und Schadstoffe herauszufiltern. In vielen Bereichen ist eine nur dünne Oberbodenschicht vorhanden, so dass Einwirkungen an der Oberfläche schnell zu Stoffeinträgen in das Grundwasser führen.

Die bereichsweise geringen Niederschläge von unter 500 Millimetern pro Jahr verdünnen eingetragene Stoffe oft nur unzureichend. Die Folge sind erhöhte Nitratkonzentrationen im Grundwasser, obwohl die Landwirtschaft in der Regel bereits weniger düngt, als es nach der guten fachlichen Praxis zulässig wäre.

Die Zuständigkeit für die öffentliche Trinkwasserversorgung liegt bei den Städten und Gemeinden. Sie betreiben entweder selbst Wasserversorgungsanlagen oder sie haben sich zu Zweckverbänden zusammengeschlossen, um die Aufgabe gemeinsam effektiv wahrzunehmen. 196 Wasserversorgungsunternehmen liefern pro Jahr den 880.000 Einwohnern sowie Industrie- und Gewerbebetrieben rund 50 Millionen Kubikmeter Wasser bis in den entlegensten Winkel der Regionen. Eine Besonderheit im Amtsbereich ist die Versorgung mehrerer Kommunen der Region 2 (MSP, WÜ, KT) mit rund fünf Millionen Kubikmetern Fernwasser. Über einen Verbund verschiedener Fernwasserunternehmen wird es bis aus dem Lechmündungsgebiet nach Unterfranken geleitet. Denn an manchen Orten lässt sich wirtschaftlich kein eigenes, sauberes Wasser gewinnen.

Sauberes Grundwasser ist bei uns keine Selbstverständlichkeit. Wir alle, Kommunen, Verwaltung, Wirtschaftsunternehmen sowie die Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, ihren Beitrag zum Schutz des Grundwassers zu leisten. Die Versorgung mit dem kostbaren Lebensmittel Wasser hat natürlich seinen Preis. Doch wir sollten uns vor Augen führen: für 1.000 Liter Wasser zahlen wir im Durchschnitt so viel wie für einen Schoppen Wein. Diese Menge reicht, um über acht Tage mehr als reichlich versorgt zu sein: im Durchschnitt sind es 123 Liter je Einwohner und Tag.

Trinkwasserherkunft im Amtsbereich