Ökologische Umgestaltung der Lohr mit Sanierung des bestehenden Hochwasserschutzes in Lohr a. Main

Das Schutzsystem und der Umfang der durchgeführten Baumaßnahmen

Foto der neu erstellten Mauer Bild vergrössern Hochwasserschutzmauer

Um den Schutzanforderungen zu entsprechen, sind die vorhandenen Deiche aus den 1960er Jahren erhöht und verstärkt worden, da sie nicht für ein 100-jährliches Hochwasser der Lohr von 80 m3/s bemessen wurden. Teilweise schützt auch eine auf den Deich aufgesetzte Betonmauer vor Überflutungen. Absperrbauwerke im Mühlgraben begrenzen den Abfluss bei Hochwasser in das geschützte Gebiet. Nur die Mindestmenge für Kühlwasser und zur Bewässerung kann dann noch durchfließen. In den ehemaligen Leerschuss der Kupfermühle wurde eine Wasserkraftschnecke eingebaut und das bisherige Kraftwerk im Mühlengebäude stillgelegt. Es entfällt der Wasserabschlag in den ehemaligen Triebwerkskanal und das gesamte Triebwerkswasser fließt unmittelbar wieder in die Lohr zurück. Dadurch wird der Abfluss in der Flutmulde deutlich erhöht. Durch diesen ausreichenden Wasserabfluss konnte die zur rauen Rampe umgebaute Wehranlage durchgängig gemacht werden. Es konnte im weiteren Verlauf der Flutmulde eine ausreichende Wasserführung ermöglicht werden.
Im Bereich zwischen rauer Rampe und Bahndamm sollte das Vorland großzügig umgestaltet werden. Wasserwechselzonen und die Verbindung von Fluss und Aue sollten ein naturnäheres, dynamisches Fließgewässer schaffen. Diese Maßnahmen scheiterten bisher am nötigen Grunderwerb.

Foto der wasserüberstömten Rampe Bild vergrössern Zur Rampe umgebaute Wehranlage

Mit dem Spatenstich im April 2009 begannen die Bauarbeiten. Der Hochwasserschutz für die Stadt Lohr wurde im Juli 2010 fertig gestellt.

Vorhabensträger war der Bezirk Unterfranken. Denn diese Maßnahme wurde noch vor dem Übergang der Zuständigkeit an den Freistaat Bayern im Jahr 2009 begonnen. Die Stadt Lohr beteiligte sich als sogenannte „Vorteilziehende“ ebenfalls an dem ca. 1,9 Millionen Euro teuren Projekt. Das Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg führte die Planung und Abwicklung der Maßnahme durch. Für die Planung der Stahlbetonbauwerke wurde ein fachkundiges externes Büro hinzugezogen. Die Baumaßnahme wurde öffentlich ausgeschrieben.